4 praxiserprobte Alternativen zum klassischen Lohnmodell


Hallo Reader

Löhne sind auch deshalb ein Tabuthema, weil man weiss, dass sie vielfach eher zufällig zustandekommen.

Etabliert haben sich vielerorts Lohnbänder für Funktionsstufen. Aber diese sind oft so breit, dass deswegen noch lange nicht Fairness garantiert ist. Und ist dies wirklich der Weisheit letzter Schluss?

Beziehungsweise: Gibt es überhaupt Alternativen? 🤷‍♂️
Ja, die gibt es und ich habe sie für euch aufgespürt 🔎

#1: Lohnformel

Da Löhne ein emotionales Thema sind, versuchen mehr und mehr Organisationen (z.B. smartive), den richtigen Lohn mittels einer Formel festzulegen. Dabei kann man Variablen wie Ausbildung, Erfahrung, Alter, Betriebszugehörigkeit etc. eingeben und die Formel spuckt den entsprechenden Lohn aus. Dieses Modell hat den Vorteil, dass es objektiv und für alle gleich ist. Es gibt weder im Rekrutierungsprozess noch während der Anstellung Lohnverhandlungen. Die Herausforderung besteht darin, die Formel so aufzusetzen, dass sie möglichst fair ist und alles abdeckt. Auch gibt es keinen Spielraum, um Talente mittels höherem Lohn anzuwerben bzw. zu halten.

#2: Einheitslöhne

Wenn es offenbar schwierig ist, für jede Person den richtigen Lohn zu definieren, weshalb dann nicht einfach allen Mitarbeitenden den gleichen Lohn zahlen? Unternehmen wie re:thinc setzen auf dieses Prinzip. Auch hier erübrigen sich individuelle Lohnverhandlungen. Alle Mitarbeitenden sind gleich viel wert. Dieses Modell eignet sich vor allem für kleine Organisationen, in denen alle Mitarbeitenden sehr ähnliche Profile und Aufgaben haben.

#3: Bedarfslöhne

Statt auf die Funktion oder die Qualifikation abzustützen, liegt hier der Fokus auf dem Bedarf der einzelnen Mitarbeitenden. Bei Organisationen wie Dezentrum erhalten die Mitarbeitenden einen Lohn, der ihren jeweiligen finanziellen Bedarf deckt. Dieser kann je nach persönlicher Situation sehr unterschiedlich sein.

#4: Selbstgewählte Löhne

Selbstorganisierte Firmen wie Zeilenwerk oder auch wir bei Great Place To Work setzen auf das Prinzip der selbstgewählten Löhne. Da es keine Hierarchie gibt, gibt es auch keinen Chef, der den Lohn bestimmen kann. Entsprechend wählen die Mitarbeitenden selber einen Lohn, den sie für ihre Funktion und Leistung angemessen erachten. Die Peers geben zum Vorschlag eine Rückmeldung, dann wird der Lohnvorschlag allenfalls noch angepasst und anschliessend verabschiedet.

Welches Modell spricht dich am meisten an?

Mit den vier erwähnten Unternehmen habe ich ein Interview geführt und in meinem neusten Video erklären sie, weshalb sie sich für das jeweilige Modell entschieden haben, wie es genau funktioniert, wo sie die Vorteile sehen und was sie noch verbessern wollen:

video preview

🌍 Moderne Arbeit weltweit?

video preview

Anna Schnell und ihr Mann Nils haben sich 2018 aufgemacht auf eine moderne Walz: Sie wollten herausfinden, wie Menschen weltweit die Arbeit gestalten. Ihre Reise führte die beiden in 55 Länder rund um den Globus. Was können wir von ihren Erfahrungen lernen?

🔗 Klickwürdig


Ich freue mich, dass ich immer einige positive Rückmeldungen auf meinen Newsletter erhalte. Das motiviert mich, weiterhin für dich relevante Themen aufzugreifen. Hast du ein Thema, das dir unter den Nägeln brennt? Lass es mich wissen!

Viele Grüsse,
Patrick

Dies ist mein persönlicher Newsletter zum Thema Future of Work.
Patrick Mollet, Vorderbergstrasse 30, CH-6318 Walchwil

Hier kannst du den Newsletter abbestellen oder die Einstellungen ändern

Patrick Mollet

Möchtest du auf dem Laufenden bleiben, wie sich die Arbeitswelt verändert und was dies für dich persönlich bedeutet? Mach es wie mehr als 600 Führungskräfte und HR Professionals und komm in die Community:

Read more from Patrick Mollet

Hallo Reader Wie du vielleicht schon festgestellt hast, wechsle ich in meinem Newsletter ab zwischen längeren Artikel und mehreren kurzen Texten. Welches Format gefällt dir besser? Oder macht es die Mischung? Schreib mir doch kurz einen Einzeiler, danke 🙏 6 Irrtümer über Psychologische Sicherheit Amy Edmondson, die Begründerin des Konzepts «Psychologische Sicherheit» räumt mit Missverständnissen auf: Psychologische Sicherheit bedeutet z.B. nicht, immer nett zu sein und Konflikten aus dem Weg...

Hallo Reader Seit ChatGPT für die Allgemeinheit verfügbar ist, lautet eine der zentralen Fragen: Zerstört KI Jobs? Und wenn ja, welche Branchen und Berufe sind davon betroffen? Die meisten Diskussionen sind dabei eher oberflächlicher Natur, basierend auf Anekdoten und Hypothesen. Anders Humlum von der University of Chicago Booth School of Business und Emilie Vestergaard von der University of Copenhagen haben sich dem Thema nun in ihrem Paper «Large Language Models, Small Labor Market Effects»...

Hallo Reader Okay, ich gebe es zu, der Betreff ist etwas Clickbait 😇 Aber eigentlich ist es eben wirklich ganz simpel: Ich werde oft von Führungskräften gefragt, was sie machen können, um die Mitarbeitenden zu motivieren. Sie erwarten dann überraschende und einzigartige Tipps. Best Practices von anderen Organisationen. Am liebsten in Form von Rezepten und Checklisten, die sie dann exakt befolgen können. Ich verstehe diesen Wunsch nach einer Wunderwaffe. Denn um die Motivation der...