Radikale Transparenz statt Geheimniskrämerei


Hallo Reader

Sind wir uns einig, dass Transparenz per se etwas Positives ist?

Als Bürger:innen erwarten wir Transparenz von den Politiker:innen und der Verwaltung. Wir wollen informiert sein, wissen was Sache ist und versteckte Machenschaften verhindern.

Doch wie steht es um Transparenz in der Arbeitswelt?

In vielen Organisationen übt man sich in interner Geheimniskrämerei. Das Strategiedokument ist zu vertraulich, als dass man es mit den Mitarbeitenden teilen könnte. Einsicht in die Finanzen? Fehlanzeige! Entscheide werden top-down kommuniziert, ohne den Prozess und die Überlegungen dahinter zu erläutern. «Ist so, weil ist so» als Maxime.

Die Gründe für diese Intransparenz sind vielfältig: Wir wollen die Mitarbeitenden nicht überfordern und gehen davon aus, dass diese nicht mit Informationen umgehen können. Man versteckt sich hinter dem Datenschutz. Die Führungskräfte nutzen Informationen als Machtinstrument. Und vor allem wollen sie sich nicht angreifbar machen.

Aber wie sollen Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und im Interesse der Organisation handeln können, wenn wir intern nicht transparent und ehrlich sind?

Natürlich, Transparenz braucht Vertrauen in die Mitarbeitenden.

Aber Transparenz schafft auch Vertrauen in die Organisation und die Führungskräfte. Denn die Mitarbeitenden wissen, dass diese mit offenen Karten spielen und es keine geheimen Machenschaften gibt.

Meine Erfahrung zeigt, dass die Mitarbeitenden in der Realität dann oft gar nicht von der Transparenz Gebrauch machen. Aber rein das Wissen, dass sie könnten, stärkt die Kultur und erhöht das Engagement.

Natürlich geht es nicht darum, von einem Tag auf den anderen nun alles transparent zu machen. Vielmehr gebe ich dir folgende Tipps mit auf den Weg:

  • Hinterfrage die heutige Intransparenz: Was war der Grund dafür, dass man sich dafür entschieden hatte, etwas geheim zu halten? Gelten die Argumente dafür immer noch?
  • Frag eure Mitarbeitenden: Welches Level von Transparenz möchten diese? In welchen Bereichen wünschen sie sich mehr Informationen?
  • Geh schrittweise vor: Starte mit einem kleinen Bereich und schaffe dort Transparenz. Wenn es sich bewährt, nimm dir den nächsten Bereich vor.
  • Wage Transparenz: Es mag sich im ersten Moment mulmig anfühlen. Aber du wirst sehen, dass Transparenz unter dem Strich sehr viele Vorteile hat.

Mein Kollege Tobias Véron und ich sprachen kürzlich am HR Festival über das Thema Transparenz und wie wir diese bei Great Place To Work leben. Wir zeigen auf, was ganz konkret bei uns alles transparent ist (Spoiler: alles)! Der Vortrag stiess auf sehr viel Interesse und der Raum platze aus allen Nähten. Aber überzeugt euch doch selbst:

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🎧 Täglich grüsst der Montag Podcast

Kürzlich war ich im Podcast mit dem coolen Titel «Täglich grüsst der Montag». Wir haben über ganz viele Themen rund um die Arbeitswelt gesprochen:

Was macht attraktive Arbeitgeber aus? Wie funktioniert Selbstorganisation? Weshalb lassen wir unsere Mitarbeitenden ihre Löhne selber wählen?

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